Nie mehr kalte Füße!
Das dachten sich auch die Römer, denn im römischen Reich wurden hohe Ansprüche an Komfort und Bequemlichkeit gesetzt. Sie waren ihrer Zeit in vielen Punkten voraus, denn sie benutzten eine antike Art der Fußbodenheizung. Die Hypokauste wurde zuerst nur in Thermen benutzt, hielt später aber auch Einzug in Privathäusern. Dafür wurde mit einem Preafurnium (Brenner) Hitze erzeugt und diese Warmluft strömte durch massive Rohrleitungen unterhalb des Fußbodens (Hypokaustum) oder durch Leerräume in den Wänden (Tubuli). In Korea wurde später ein ähnliches System entwickelt, was im Groben dem der Römer entspricht. Leerräume unter dem Fußboden wurden erwärmt, um eine angenehme Temperatur zu erreichen. Womöglich ist das auch der Ursprung der Sitte, auf dem Boden zu sitzen, essen, schlafen oder zu arbeiten. In Korea gehört die Fussbodenheizung zum Standard und ist viel verbreiteter als in Europa.
In Deutschland feierten die warmen Fußböden in den 70ern ihren Durchbruch, und seitdem wurde die Technik kontinuierlich verbessert und ist heute sehr ausgereift.
Grob unterscheidet man zwischen Strom- und Wasser-Flächenheizung, deren Unterschiede hauptsächlich im Einbau und in den Betriebskosten liegen.
Während eine Elektro-Heizung in Form von Heizmatten bzw. Heizfolien mit geringer Einbauhöhe (ca. 8mm) auch einfach auf bestehenden Fußboden mit nur wenig Vorbereitung aufgebracht werden kann, gibt es bei der Verwendung von Warmwasser-Systemen Unterschiede. Die Elektro-Fussbodenheizung zeichnet sich durch aufwandarme Installation aus und kann unabhängig von Bauart des Hauses an jede Gegebenheit angepasst werden.
Die Einbaukosten für die elektrische Variante sind zwar mit ca 10-20€/m² auf den ersten Blick sehr preiswert, aber die laufenden Kosten dieser Flächenheizung können durchaus auf das Portemonnaie schlagen, wenn der Strom dafür aus dem öffentlichen Stromnetz kommt. Wenn man natürlich ausreichend große Solarkollektoren auf dem Dach des eigenen Hauses hat, relativieren sich diese Kosten wieder.
Für die Warmwasser-Fußbodenheizung braucht man, genau wie bei einer normalen Zentralheizung mit herkömmlichen Heizkörpern, einen Warmwasserbereiter im Keller. Die Art der Erhitzung des Wassers entscheidet über den Kostenfaktor, aber das Prinzip bleibt hierbei immer das selbe. Wie und welche Art Rohre im Boden verlegt werden, hängt davon ab, ob die Fussbodenheizung direkt bei einem Neubau mit eingeplant wird, oder ob man einen Altbau saniert.
Plant man z.B. die Sanierung eines älteren Gebäudes, lohnt sich das Upgrade auf eine moderne Heizungsart, z.B. die einer effektiven Brennwertheizung, da dann wieder staatliche Zuschüsse in Form einer kfw-Förderung beantragt werden können. Sehr wichtig ist vor allem auch die fachgemäße Dämmung und die Wahl des richtigen Estrichs, um möglichst wenig Wärme zu verlieren und optimale Verteilung im Raum zu garantieren.